Doc Priessnitz Gesundheitstipps – Die Pollen sind da!

Mit Beginn des Frühjahrs und den damit verbundenen höheren Temperaturen beginnt die Saison des Pollenfluges. Die Atemwegsallergien quälen dann wieder ca.2 Millionen Menschen in Österreich. In den westlichen Ländern (Industriestaaten) rechnet man mit ungefähr ein Viertel der Bevölkerung, die an Allergien leiden.

Besonders bei Kindern ist die Allergiehäufigkeit stark gestiegen, was einerseits ein großes Gesundheitsproblem, andererseits eine große soziale Belastung darstellt. Besonders die Birken- und Haselpollen Allergiker haben stark zugenommen (um ca. 50% in den letzen Jahrzehnten). Aber nicht nur der Pollenflug ist verantwortlich für den Anstieg der Allergien, sondern auch Umwelteinflüsse, wie z.B. Dieselrusspartikelchen und auch Veränderungen der Lebensgewohnheiten, wie übertriebene Reinlichkeit, Kontakt zu verschiedenen Duftstoffen in Kosmetika, Textilfarbstoffe, Nahrungsmittelzusatzstoffe, und auch Medikamente. Die Krankheit äußert sich hauptsächlich im gemeinsamen Auftreten eines allergischen Schnupfens und eines Asthma bronchiale. Die Allergie selbst ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf einen Fremdkörper (Allergen), der eigentlich keine Gefahr für den Organismus darstellt. (Im Gegensatz zu Bakterien und Viren). Diese „überschießende“ Reaktion äußert sich durch den so genannten Heuschnupfen, Dauerschnupfen, Bindehautentzündung und eben auch durch Atemwegserkrankungen, dem  Asthma Bronchiale. Auch Kopfschmerzen und Hautreaktionen (Nesselausschlag) können auftreten. Wird mit einer Therapie rechtzeitig begonnen, können die Beschwerden behoben und eine Verschlechterung verhindert werden. Vor der Therapie sollte eine Austestung erfolgen, um eruieren zu können, welche Stoffe bei den einzelnen Personen die Symptome auslösen. Die Austestung besteht aus einem Hauttest (Prick Test), wo die Reaktion auf der Hautoberfläche beobachtet wird und einem Bluttest, bei dem bestimmte Antikörper nachgewiesen werden (IgE-AK). In manchen Fällen kann auch ein Provokationstest (Pollenkammer) dienlich sein.

  Ist die Austestung abgeschlossen, das oder die Allergene gefunden, wird mit der Therapie begonnen. In erster Linie sollte versucht werden den Kontakt zu den Allergenen zu meiden, was in den meisten Fällen sehr schwierig ist (Pollen kann man nicht ausweichen, Nahrungsmittel kann man meiden). Die „medikamentöse“ Therapie stellt in den meisten Fällen den wichtigsten Teil dar. Leider ist diese Art nur eine symptomatische und nicht eine die Ursachen bekämpfende Therapie. Dazu gehören so genannte Antihistaminika, Leukotrien Antagonisten, Cortison und abschwellende Nasentropfen.

Eine auf Ursachen gerichtete Behandlung stellt die allergenspezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) dar. Hier wird der Körper langsam auf das Allergen gewöhnt und wird schließlich darauf unempfindlich. Diese Art der Behandlung erfolgt durch subkutane Injektionen mit steigender Dosierung von diesem Medikament über 2- 3 Jahre und kann schon bei Kindern ab 6 Jahren erfolgen. Diese Allergen Extrakt kann neuerdings auch unter der Zunge gebracht werden, wo es über die Schleimhaut aufgenommen wird. Auch hier dauert die  Behandlung 2-3 Jahre. Die spezifische Immuntherapie sollte am besten vor der Pollensaison, also im Winter begonnen werden, um beim nächsten Pollenflug nicht so massiv darauf  reagieren.

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