Nach den langen tristen Tagen des Winters beginnen endlich die Grünoasen der Gärten zu blühen. Damit erntet der Gartenliebhaber nicht nur Freude, sondern auch Wohlbefinden für seinen Körper.
Denn körperliche Betätigung bei Frischluft, Licht und Farben wirkt sich positiv auf die Gesundheit des Menschen aus. Ein Garten ermöglicht den Besitzer körperlich aktiv zu werden und den Stress abzubauen. Bei einer halben Stunde Gartenarbeit sinkt der Stresspegel um ca. 20%, bei „Stubenhockern“ um 10%. Im Frühjahr sehnt man sich stark nach Sonne, Licht und körperliche Tätigkeit, von der man genau so profitiert wie bei der Ausübung einer Sportart. Durch die Gartenarbeit verbessert sich das Herzkreislaufsystem. Die Herzfrequenz sinkt, der Puls wird ruhiger, der Blutdruck gleicht sich aus und das Gehirn funktioniert effizienter.
Viele Menschen leiden unter Gelenksproblemen. Durch die Gartenarbeit funktioniert der Bewegungsapparat besser und bei vielen Gartenliebhabern werden die Schmerzen im Garten leichter empfunden als im Wohnzimmer. Gartenarbeit kann mit Ausdauertraining verglichen werden, denn auch hier kommt es zum Sinken des Cholesterinspiegels, zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und zum Erreichen des Normalgewichtes. Durch die Tätigkeit im Garten wird das Atemvolumen um 50% erhöht, da man tiefer durchatmet. Dies führt wiederum zur Steigerung der Stoffwechselsituation und zum Ausscheiden von Giftsubstanzen (Sauestoffradikale). Neben der Arbeit spielt auch die Sonne eine wichtige Rolle. Durch sie wird der Kalzium und Hormonstoffwechsel angeregt, was sich positiv auf den Knochenbau auswirkt. Sonne hebt auch die Stimmung nach den langen nebeligen Monaten und bewirkt neben der Gartenarbeit einen positiven Effekt auf Depressionen und Angstzuständen, da die Beschäftigung die Probleme und Sorgen, die normal im Vordergrund stehen in den Hintergrund verdrängt werden. Viele Personen sind heute durch ihre Tätigkeiten oft Burn out gefährdet. Das Gärtnern kann vorbeugend gegen Erschöpfung und Burn out wirken. Misserfolge und massiver Druck im Berufsleben können durch Erfolge bei der Gartenarbeit abgeschwächt werden. Ich meine damit, dass im Garten viel Gestaltungsmöglichkeit und Handlungsspielraum gibt, man freut sich über sichtbare Erfolge, wie Ernten von Früchten und Gemüse oder über blühende Blumenbeete, die man selbst angesetzt hat. Misserfolge durch Wetter werden daher nicht wie im Berufsleben persönlich genommen, sondern akzeptiert.
Die Natur lässt sich nicht pushen, das Wachstum nicht verdoppeln, dies wiederum führt zu einem Lernprozess des Gartenliebhabers, sich dem Tempo der Natur anzupassen, geduldiger und flexibler zu werden.
Das Auseinandersetzen mit der Natur stellt Anforderungen an die geistigen Fähigkeiten, die sich besonders positiv auf demente Patienten auswirkt. Deshalb ist Gartenarbeit nicht nur für aktive Menschen im Berufsleben, sondern auch für alle älteren und alleinstehenden Personen vom Vorteil. Hier geht es nämlich um die Herausforderung, die oft dementen Menschen fehlt.
P.S. Gartenarbeit kann auch gefährlich werden. Wegen der Zecken kann es zur Übertragung von Meningitis (FSME) kommen, daher unbedingt regelmäßig FSME Impfungen durchführen lassen.