Mit Zunahme der Computertätigkeit in allen Berufssparten hat sich eine Krankheit entwickelt, die durch stundenlange Betätigung der Tastatur entstehen kann. Diese Krankheit nennt man Karpaltunnel – Syndrom oder kurz CTS genannt. Hier handelt es sich um eine Schädigung eines wichtigen Nervs der Hand, Nervus medianus genannt. Die Patienten klagen über Taubheitsgefühl und Schmerzen in den Fingern, begleitet oft mit Kraftlosigkeit. Gegenstände fallen ihnen aus der Hand. In den USA spricht man von der Berufskrankheit der EDV Arbeiter. Aber nicht nur EDV Leute sind davon betroffen, sondern auch Sportler und Berufe mit schwerer Belastung des Handgelenkes (z.B. Arbeiten mit Presslufthammer)., sowie Heimwerker.
Durch die mechanische Überlastung im Handgelenksbereich kommt es zu einer Gewebeschwellung. Der Nervus medianus läuft durch eine tunnelförmige Röhre (Karpaltunnel) , zusammen mit der Beugesehne. Durch die Schwellung wird ein mechan. Druck auf den Nerv ausgeübt und die nervliche Versorgung von Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger wird unterbrochen. Es kommt zur Gefühllosigkeit der Finger und Schmerzen in der Nacht. Wird dagegen nichts unternommen, kann es zu einer nicht mehr heilbaren Schädigung dieses Nerven kommen und damit auch zum Muskelabbau im Daumenballen. Das CTS ist immer eine chron. Erkrankung und Folge einer Überlastung im Handgelenk. Frauen sind 3x häufiger betroffen als Männer, die Symptome treten meist im Alter zwischen 40 und 60 Jahren auf und betrifft hauptsächlich die Arbeitshand.
Zusammenfassend sprechen folgende Symptome für ein CTS: Einschlafen der Finger (Daumen bis Mittelfinger) in der Nacht, Sensibilitätsstörung in den Fingern (Taubheit, Ameisenlaufen) und schließlich Schwinden der Muskulatur des Daumenballens. Eine exakte Diagnose kann nur mittels Messung der Nervenleitungsgeschwindigkeit (NLG Messung), die in speziellen Labors durchgeführt wird, erstellt werden. Die NLG Messung gibt Auskunft darüber, ob und in welchem Maße der Nerv geschädigt ist. Je nach Schädigung gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Eine Unterarmschiene, die nachts getragen wird, kann am Anfang der Krankheit helfen, mit gleichzeitigem Vermeiden stärkerer Belastung der Hände unter Tags. Medikamentös kann man mit Cortisoninjektionen in den verengten Nervenkanal Linderung schaffen.
Wenn all diese Maßnahmen nicht helfen, oder die Krankheit weit fortgeschritten ist, hilft nur mehr der chirurg. Eingriff. Bei diesem operativen Eingriff, der heute zu den Routineneingriffen zählt wird das Band, das den Nerv einengt durchtrennt, um damit mehr Platz zu schaffen. Der Nerv erholt sich langsam und kann seine Funktion wieder ausführen. Die Operations- Ergebnisse sind gut, die Regeneration des Nervs kann aber bei lang bestehenden CTS nur langsam und in manchen Fällen nicht mehr vollständig erfolgen. Nach dem chirurg. Eingriff kann durch ein bestimmtes Übungsprogramm (Beugen und Strecken der Finger, Schließen der Faust) der Heilungsprozess beschleunigt werden. Nach ca. 10 Tagen werden die Nähte entfernt.